Haltung
Zucht
Bilder
Bild folgt im März 2009
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Terrarium Grösse A
Terrarium Grösse B
Terrarium:
2 Terrariengrössen: Grösse A für Tiere (1,1) bis 50 cm 68/40/40, Grösse B für Tiere über 50 cm 90/55/55.
Bodengrund Walderde/Sand-Gemisch, teilweise mit periodisch erneuertem Moos, und in Anlehnung an die "Pine-Oak"-Habitate mit dekorativen Arvennadeln abgedeckt, grössere Steinbrocken und Totholzstücke als Versteckplätze. Bepflanzung mit eingetopftem Efeu.
Aufzuchtterarien für Jungtiere (Einzelhaltung) anfänglich bis zur absoluten Futterfestigkeit in Plastikboxen 12/18/8 cm, auf saugfähigem Papier und mit Unterschlüpfen aus Rindenstücken, später in Glasterrarien 25/30725, mit Schräg-Klappdeckel, Bodengrund Kokos-Humus.
Aufzuchtbox
Aufzuchtterarium
Haltung
Gemäss ihrer versteckten Lebensweise in freier Wildbahn ist Lampropeltis zonata auch in Gefangenschaft kein Terrarieninsasse, der regelmäsig zu beobachten ist, die meiste Zeit verbringen die Tiere in ihren Verstecken. Wer das akzeptiert und den Tieren eine dementsprechende Terrarienausstattung in Kombination mit angemessenen Klimaparametern bietet, wird lange Zeit Freude an den Tieren haben und wohl auch nachziehen.
Die Tagestemperaturen in unseren Zuchtterarien liegen um ca. 25 Grad, mit Nachtabsenkungen bis ca. 20 Grad. Deutlich höhere Temperaturen als 25 Grad sind für kurze Zeiten kein Problem, eine dauerhaft zu warme Haltung kann für die Tiere allerdings zur Gefahr werden, dies vor allem auch in Verbindung mit Trockenheit. Unsere Terrarien werden mindestens 2 Mal pro Woche ausgiebig besprüht, was von den Insassen offensichtlich sehr geschätzt und immer sofort mit einer Phase erhöhter Aktivität quittiert wird. Vor diesem "Landregen" zeigen die Tiere ihre Vorliebe für Feuchtigkeit durch Rückzug auf den feuchtesten Platz im Terrarium, nämlich die eingetopfte Efeu-Pflanze.
Von Mitte Dezember bis Mitte März werden unsere Zuchttiere im Keller in Plastikboxen relativ streng (Temperaturminimum bis 6 Grad) überwintert. Die Überwinterungsboxen sind mit trockener Walderde, getrocknetem Moos und mit einem Wassergefäss ausgestattet, das von den Tieren öfters zu tagelangen Bädern benutzt wird.
Ein versuchsweise fehlende Überwinterung 2006/2007 endete enttäuschend ohne
irgendwelche Anzeichen von Fortpflanzungs-Aktivitäten.
Zucht
Nach KEOUWN & MORGAN (1995) soll die Geschlechtsreife bei einer Länge von 45 cm erreicht werden, was bei einigermassen guter Fütterung (und ohne Winterruhe im ersten Jahr) leicht bis zur Fortpflanzungszeit im zweiten Lebensjahr der Tiere erreicht werden kann. Besser ist es jedoch, mit der ersten Verpaarung bis zum dritten Lebensjahr zu warten.
Nach der Entnahme der Tiere aus der Winterruhe und Einbringen in's frisch eingerichtete und kalte Terrarium wird die Temperatur langsam innerhalb ca. 2 Wochen erhöht und hernach mit Füttern begonnen. Bereits jetzt können erste leichte Vorpaarungs-Aktivitäten der Männchen, etwa auffälliges Zusammenliegen oder erste, noch zaghafte Verfolgungen der Weibchen, beobachtet werden. Nach einigen Mahlzeiten kommen die Tiere in die Häutungsphase, die vor allem bei den Weibchen sehr interessant ist, da nach ihrem Abschluss in der Regel sofort Kopulationen stattfinden, bei der Eiablage, die nach 40 - 60 Tagen stattfindet, spielt ebenfalls wieder die Häutung der Weibchen eine Rolle - in der Regel wird das Gelege ungefähr 7 - 10 Tage nach der Häutung (pre-lay-shed) abgesetzt.

Lampropeltis zonata hat relativ kleine Gelegegrössen, in unserer Zucht hatten wir bisher Eizahlen (bei verschiedenen Unterarten) von 4 (2X), 5 und 6 sowie 2008 ein aussergewöhnlich grosses Gelege unseres F0-Weibchens von Lampropeltis zonata pulchra mit 12 Stück. Nur 3 davon hatten die für zonata-Eier übliche Form und Grösse, nämlich länglich-oval im Grössenbereich von 4 - 5 cm, der Rest war rundlich, ca. 2 cm gross und zum Teil bei der Ablage schon gelblich. Erwartungsgemäss erwiesen sich nur die 3 grossen Eier als befruchtet.
Wir bebrüten zonata-Eier in einem Selbstbau-Inkubator auf Vermiculit bei Temperaturen von 27 - 29 Grad, der Schlupf erfolgt unter diesen Bedingungen nach 60 bis 65 Tagen.
Schlupf 2008
Jungtiere aus 2008 im Alter von 6 Monaten
Aufzucht:
Die Aufzucht, speziell die "Anfütterung" der Jungen, ist nicht immer ganz einfach

und kann sich mitunter etwas "langwierig" gestalten, wenn die artübliche erste Nahrung, nämlich Jungechsen, nicht zur Verfügung steht oder aus ethischen oder andern Gründen nicht eingesetzt werden soll.
Wir halten unsere Jungtiere bis zur Futterfestigkeit in sehr kleinen Plastikdosen und einzeln. Wichtig dabei ist, dass die Tiere eine Versteckmöglichkeit (Rindenstück), viel Ruhe und nicht zu warm haben. Die Tiere fressen und verdauen bei 23 - 25 Grad absolut normal, wenn sie denn fressen wollen; falls nicht, verlieren sie bei solchen Temperaturen nicht zu schnell an Substanz und man gewinnt Zeit, die man für besonders hartnäckige Individuen manchmal braucht.
Einige Tiere fressen nach der Postnatalhäutung gleich mal spontan selber, andere zieren sich, und der Züchter muss in seine Trickkiste greifen und einges an Geduld aufbringen. Mögliche Tricks sind:
-Alternatives Lebend- und Totfüttern
-verschiedene Pinkies (Mäuse, Hamster, Vielzitzenmäuse)
-Verschiedene Fütterungszeiten, dunkel/hell
- Tote Futtertiere aufschneiden (Gryzzlie-Methode)
-Spiel mit Temperatur und Feuchtigkeit
-Futtertiere "verwittern" (Echsenurin, Echsenhaut)
-Gemeinschaftsfütterungen unter Aufsicht (Futterneid)
Keine gute Möglichkeit ist für uns die Zwangsfütterung, wir lehnen diese Methode bei Lampropelten ab. Bei zonata-Nachzuchten ist es erst in einem einzigen Fall vorgekommen (2008, L. z. parvirubra), dass ein Jungtier nie gefressen hat und schlussendlich verstorben ist. 2008 haben die letzten pulchra-Nachzuchten erst Ende Oktober, also nach über 3 Monaten, freiwillig die erste Nahrung aufgenommen. Belässt man die Tiere dann in ihrem bisherigen Setup, wird in der Regel auch ein zweites und drittes Mal gefressen, ist man zu optimistisch und entlässt die Tiere zu früh in ein grösseres Terrarium,
kann gelegentlich auch ein "Rückfall" entstehen und Nahrung vorübergehend nicht mehr angenommen werden.

 

Lampropeltis zonata pulchra ZWEIFEL,1952
San Diego Bergkönigsnatter
San Diego Mountain Kingsnake
Etymologie:
griech. Lampros = glänzend und pelta = Schild, eine Anspielung auf das glänzend glatte Schuppenkleid.
griech. zonata = gebändert, unterteilt
lat. pulchra = schön, hübsch
Taxonomische Bemerkungen:
Aufgrund von Färbungs/Zeichnungsunterschieden werden von Lampropeltis zonata bis dato 7 Unterarten unterschieden - dazu werden die Anzahl der Triaden als auch der prozentuale Anteil der ganzen roten Ringe herangezogen. Leider bestehen bei diesen Kriterien sehr grosse Überlappungen, sodass eine wirklich verlässliche Zuordnung nur mit genauer Kenntnis des Fundorts möglich
ist. Der Status der bestehenden Unterarten ist jedenfalls so nicht gesichert und bedarf weiterer Abklärungen anhand seriöserer Kriterien.
HAYES (1975) erhebt Lampropeltis zonata herrerae in den Artrang und akzeptiert nur 2 zonata-Unterarten, nämlich Lampropeltis z. zonata (inklusive multicincta) sowie Lampropeltis zonata multifasciata (inklusive agalma, parvirubra und pulchra).
RODRIGUEZ-ROBLES, DENARDO & STAUB (1999) teilen Lampropeltis zonata aufgrund von DNA-Untersuchungen und phylogenetischen Erkenntnissen in eine südliche (agalma, herrerae, pulchra, parvirubra) sowie eine nördliche Klade ein. Die nördliche Klade wird weiter unterteilt in eine Küsten- und eine Nordöstliche Subklade und beinhaltet nebst zonata, multicincta und multifasciata auch die Intergradationsformen zwischen zonata und multicincta resp. multifasciata.
Verbreitung:
Südkalifornien, Los Angeles, Orange, Riverside und San Diego Counties.
Nachgewiesen in den Santa Monica-, Palomar-, Volcan-, Hot Spring-, Santa Ana-, Laguna-, Cuyamaca- und San Diego Mountains sowie in den Hollywood Hills.
Lebensraum und Lebensweise
Lichte Nadelwälder, Pine-Oak-Forests, Chapparal, Buschland. Gerne in Canyons und entlang bewaldeter Wasserläufe und fast immer in felsig/steinigen Situationen. Refugien in Felsspalten, unter Steinplatten oder Totholz.
Vertikale Verbreitung von Meereshöhe bis ca. 2000 Meter (Cuyamaca Mts.)
Vorwiegend tag-, gelegentlich dämmerungsaktiv, bodenbewohnend, eierlegend.
Lampropeltis zonata führt ein sehr verstecktes Leben, ist jedoch in ihren Habitaten keineswegs selten, wie der Verfasser auf verschiedenen Exkursionen, vor allem im Cleveland National Forest (pulchra) und in der Gegend von Santa Cruz (multifasciata) feststellen konnte.
Die Nahrung junger Lampropeltis zonata besteht grösstenteils aus jungen Skinks (Eumeces) und jungen Zaunleguanen (Sceloporus), aber auch gelegentlich aus nestjungen Säugetieren, wie GREEN & RODRIGUEZ-ROBLES (2003) mit ihren Untersuchungen der Mageninhalte von Museumspräparaten nachgewiesen haben. Adulti erweitern ihren Speiseplan um Kleinsäuger, Vögel, Schlangen und Reptilieneier.
Morphologie:
Beschuppung:
Dorsalia 21 - 23, Ventralia 194 - 220, Subcaudalia 47 - 59.
Färbung:
Unterschieden werden die Unterarten anhand der Anzahl der Triaden sowie des prozentualen Anteils der kompletten, durchgehenden roten Ringe. Triaden = jeweils ein roter, eingerahmt von 2 schwarzen Ringen und getrennt durch weisse Ringe, gezählt werden nur die Körpertriaden ohne Schwanz! Lampropeltis zonata pulchra hat 18- 39(durchschnittlich 33) Triaden, mehr als 60 % davon enthalten komplette rote Ringe.
Hinterer Rand des ersten weissen Rings auf oder vor dem letzten Supralabiale, Schnauze schwarz, sehr selten mit roten Sprenkeln.
Sonstiges:
Länge der Adulti zwischen 50 - 100 cm, meist um 50 - 70 cm.

Bestimmungsschlüssel für zonata-Unterarten

Habitat 1
San Diego County

Habitat 2
San Diego County
Habitat 3
San Diego County

Männchen, 7-jährig, Juni 2008
Habitataufnahmen (Links)

Lampropeltis zonata hat sich, trotz ihres hübschen Aussehens, ihrer geringen Grösse und ihrer guten Haltbarkeit in der Terraristik nie richtig durchgesetzt.
Das mag daran liegen, dass ihre "Schwester", Lampropeltis pyromelana, vor allem aber auch viele triangulum-Unterarten, leichter (und billiger) zu bekommen und wohl auch ein wenig leichter zu halten und nachzuziehen sind. Auch die grossen US-Lampropelten-Züchter hat diese Art nie richtig interessiert, einerseits vielleicht der Gesetzgebung wegen (Schutzstatus in Kalifornien), andererseits sicher auch infolge des Fehlens von spektakulären Farbvarianten; pyromelana und triangulum geben da viel mehr lukrativ zu vermehrenden "Stoff" her...

  
Weibchen F0
Weibchen F1