Naja samarensis Peters 1861
Samar Kobra
Visayan Cobra
Etymologie
samarensis nimmt Bezug auf ihr Vorkommen auf der philippinischen Insel Samar

Synonyme

Naja tripudians var. samarensis PETERS 1861
Naia samarensis BOULENGER 1896
Naja naja samarensis TAYLOR 1922
Naja kaouthia samarensis DERANIYAGALA 1960
Naja sputatrix samarensis DERANIYAGALA 1961
Naja naja samarensis HARDING & WELCH 1980
Naja samarensis WÜSTER & THORPE 1990
Naja samarensis WELCH 1994

Taxonomische Bemerkungen
Verbreitung
terra typica:
Loquilocun, Samar
Südosten des philippinischen Archipels, Mindanao, Samar, Leyte, Bohul, Camiguin, Samal
Morphologie
Beschuppung

Färbung
Grundfarbe Dunkelbraun, blauschwarz bis tiefschwarz
, Schnauze, Kopfseiten und Hals gelb, Kopfoberseite dunkelbraun bis schwarz. Bauch entweder einfarbig schwarz, gelegentlich mit gelben, wolkenartigen Flecken, Schwanz schwarz. Dorsalfärbung: Auf der schwarzen Grundfarbe erscheint eine Sprenkelung in leuchtendem Gelb, die von teilweise gelblichen Schuppenrändern, vor allem aber durch leuchtend gelbe Schuppenzwischenhäute gebildet wird.
Selbverständlich tritt dies am Nacken bei gespreiztem Schild sehr signifikant in Erscheinung!
Nach LUTZ (mündl. Mitt.) treten 2 lokale Farbformen auf:
a) Nördliche Form mit hellem, zitronenähnlichem Gelbanteil und b) südliche Form (Samal) mit eher warmem, dottergelbem und erhöhtem Gelbanteil.


Sonstiges
Wie die anderen beiden Philippinischen Naja-Arten ist auch Naja samarensis durch ihre Zahnbeschaffenheit zum Speien (besser sprühen) von Gift gegen potentielle Angreifer befähigt. Einige Tiere tun das oft und noch nach Jahren, andere selten bis fast gar nie.
 

adultes Weibchen, südliche Form
Foto: Günter Leitenbauer

Pärchen
Foto: Günter Leitenbauer
Gift und Giftwirkung
"Mischgift" mit sowohl neurotoxischen als auch gewebetoxischen Komponenten.
Für diese Art ist kein Antivenin verfügbar!
 
Hautnekrose durch nicht abgewaschenes Gift
 

Literatur und Weblinks
Philippinen - Klima

 


 
Haltung
Zucht
Bilder
Terrarium eines samarensis-Paars
Aufzuchtterrarien für subadulte Tiere
Terrarium
Terrariumgrösse für ein Paar 125/83/80. Bodengrund Walderde/Sand-Gemisch, teilweise mit Moos und Buchenlaubschicht abgedeckt. Einige flache Steinplatten als Refugien sowie eine grössere "Wurzel" als Sichtschutz - Verstecke und Sichtschutz sind bei dieser Art besonders wichtig, da sie ihre Nervosität und ihr ungestümes Verhalten kaum ablegt, nach unseren Erfahrungen auch in Gefangenschaft geborene Tiere nicht. In der Regel fliehen diese nervösen Tiere erst ins Versteck, wenn sich der Grund für die Störung zurückgezogen hat; bis dahin wird hochaufgerichtet mit gespreiztem Nackenschild gestanden und bei Bewegunge des Störefrieds werden auch wütende Scheinangriffe geführt.
Die Terrarieneinrichtung wird ergänzt durch grössere, getopfte Grünpflanzen, die einerseits ebenfalls als Sichtschutz und andererseits als Feuchtigkeitsspeicher dienen.

Haltung
Diese Tiere aufgrund ihrer Herkunft klimatisch zufrieden zu stellen, ist nicht ganz einfach. Temperaturmässig finden wir in ihrem grossen Verbreitungsgebiet keine grossen Schwankungen. Es ist jedoch zu bedenken, dass die zur Verfügung stehenden Klimadaten langjährigen Mitteln entsprechen und natürlich wesentliche Ausschläge nach oben oder unten temporär möglich sind; nach LUTZ (pers. MItt.), können Wintertemperaturen im Osten ihres Areals (Pazifiknähe) im Winter auch einmal unter 20 Grad fallen.
Noch schwieriger wird's mit dem Feuchtigkeitshaushalt, resp. den Niederschlagsmengen. Klimadaten von Mactan (Zebu) zeigen die häufigsten Niederschläge von Juni bis Oktober mit (Spitze Oktober), jene von Zamboanga (Camiguin) ebenso, während die Umgebung von Tacloban (Samar, Leyte) die grössten Regenmengen November bis Januar erfährt.

Gelege 2006
Schlupf 2006
 

Zucht
Im April 2006 erhielten wir, nach langem, ungeduldigem Warten je ein Paar der südlichen und nördlichen Form als Direktimport aus den Philippinen von Mario LUTZ, Paradise Reptile Zoo, Mindoro.
Alle Exemplare hatten die lange Reise offensichtlich gut überstanden und nahmen innerhalb von 1 - 2 Wochen bereitwillig Nahrung in Form von kleineren Ratten auf. Der gierigste Fresser unter den Tieren, ein Weibchen der nördlichen Form, nahm im Verlauf des Mai deutlich an Umfang zu und es durfte zu unserer Freude eine Trächtigkeit vermutet werden. Zeitlich zwar noch im Bereich des Möglichen, vermuten wir jedoch, dass sich die Tiere nicht hier, sondern bereits beim Vorbesitzer gepaart hatten.
Am26. Juni kurz nach Mittag konnten wir das Tier in einer Ecke des Terrariums bei der beginnenden Eiablage beobachten und uns hernach an 6 oval-länglichen, relativ grossen und schneeweissen Eiern erfreuen.
Das Weibchen hat seine Nahrungsaufnahme nie eingestellt und wenige Tage vor der Eiablage noch gefressen.
Die Eier wurden in einen Selbstbau-Inkubator überführt und bei Temperaturen zwischen 28 - 29 Grad bebrütet. Ein Ei erwies sich nach wenigen Tagen als unbefruchtet und begann zu faulen und zu vertrocknen; solche Eier, meist mitten im Gelege oder doch mit anderen verklebt, lassen sich selten gefahrlos lösen; sehr selten erfolgt allerdings ein Übergriff auf die gesunden Eier.
Am 27. 7., also nach 53 Tagen Inkubationszeit, begann der Schlupf von 5 samarensis-Jungen, der sich über 2 Tage dahinzog - vom Aufschlitzen der Eischale und erstem Herausschauen bis zum vollständigen Schlupf vergingen ein bis eineinhalb Tage.
Der Gelbanteil zeigt sich bei Schlüpflingen weder quantitativ noch bezüglich der Intensität in der vollen Pracht der Adulti, trotzdem sind die Kleinen natürlich sofort als Naja samarensis zu erkennen.
Die Aufzucht unter Einzelhaltung in Plastikbecken gestaltete sich unproblematisch, alle Exemplare nahmen nach ihrer ersten Häutung bereitwillig Nahrung in Form von kleinen Mäusen auf und sind bis heute zuverlässige Fresser geblieben. Die 3 Tiere (2,1) die wir behalten haben, sind in gut 2 Jahren auf eine Länge von 100 - 110 cm herangewachsen.

adultes Weibchen, südliche Form
Gleiches Tier
Jungtiere 2006, im Alter v. 10 Tagen
Ich bin gefährlich!