Cryptelytrops fasciatus (BOULENGER, 1896)
Gebänderte Bambusotter
Banded Pitviper
Etymologie:
lat. fascia = Binde, fasciatus = gebändert

Synonyme:
Lachesis fasciatus BOULENGER 1896
Lachesis fasciatus DE ROOIJ 1917
Trimeresurus fasciatus WELCH 1994
Trimeresurus fasciatus MCDIARMID, CAMPBELL & TOURÉ 1999
Trimeresurus fasciatus GUMPRECHT et al. 2004
Cryptelytrops fasciatus MALHOTRA & THORPE 2004

Taxonomische Bemerkungen:
Cryptelytrops fasciatus wurde 1896 von BOULENGER auf der Grundlage eines einzigen Belegsexemplars beschrieben, Herkunftsort dieses Specimens, das bis zur Jahrtausendwende, also gut 100 Jahre, das einzig verfügbare blieb, ist die kleine Insel Tanahjampeana südlich von Sulawesi, Indonesien. DAVID et al. (2003) stellen Cryptelytrops (Trimeresurus) fasciatus in die Verwandschaft von Cryptelytrops (Trimeresurus) insularis. Wir folgen hier MALHOTRA & THORPE (2004), die die Grossgattung Trimeresurus revisioniert und fasciatus in die Gattung Cryptelytrops eingefügt haben.
Verbreitung:
Insel Tanahjampeana, Sulawesi, Sulatan, Indonesien
Morphologie:
Beschuppung:
Färbung:
Sonstiges:
Weibchen 1
Weibchen 2
Gift:
 

Haltung
Zucht
Bilder

Terrarium
Männchen, Copyright G. Leitenbauer
 


Seit der Jahrtausendwende kommen gelegentlich kleinere Stückzahlen dieser Grubenotter über den Tierhandel nach Europa.

Von dieser in Europa bislang eher selten gehaltenen Bambusotter konnten wir im Herbst 2007 4 Wildfang-Exemplare in Deutschland erwerben.
Alle 4 Tiere erreichten uns in sehr schlechtem Zustand, 3 davon mit unvollständigen, länger zurückliegenden Häutungen, eines sehr abgemagert und dehydriert, eines mit Erkältungssymtomen (Lungenentzündung?) Die Häutungsprobleme konnten mit täglichem, mehrfachem Sprühen, resp. Wasserbäder, die Erkältungssymptome (Blasen) mit einer 14-tägigen Behandlung mit Marbocyl (intramuskulär alle 48 Stunden) behoben werden.
Eines der Tiere (Weibchen) nahm nach 3 Tagen erstmals Nahrung auf (subadulte Maus) und hat sich, wie mittlerweile auch das zweite Weibchen, zu einem gierigen Fresser entwickelt. Die Männchen, wie bei vielen "Trimeresuren" üblich, fressen nur sporadisch. Da Trimeresurus fasciatus als Eidechsenfresser gilt (VOGEL, 2006), bin ich über die bereitwillige, dofortige Annahme von Mäusen bei allen 4 Wildfangexemplaren einigermassen erstaunt.
Im Dezember setzte ein Weibchen in der Nacht 2 Jungtiere ab, wovon leider eines unterentwickelt und tot geboren wurde und das zweite mit einer Verkrüppelung im Halsbereich nach 3 Tagen verstarb.
Die Futtertiere, mittelgrosse Labormäuse, werden lebend dargereicht und in freier Jagd erlegt, die Tageszeit spielt dabei keine grosse Rolle. Totfütterungen von der Pinzette, auch Reizfütterungen, werden zwar immer wieder probiert, zeigen aber ausser wütendem Zubeissen keinen Erfolg. Lebende Mäuse werden in der Regel nach dem Zubiss festgehalten, gelingt dies ausnahmsweise nicht, erlischt das Interesse, selten nur wird dann der Platz im Geäst verlassen und nachgesucht.; auch ein Präsentieren der mittlerweile toten Maus in der Nähe der Schlange bringt nur selten Erfolg.
Im Frühjahr 2008 verstarb ein Tier (Männchen) völlig überraschend.
Dieser Todesfall fiel in die Zeit ausgeprägten Paarungsverhaltens, es fand mindestens eine (beobachtete) Kopulation statt.
Von Juni bis Ende September 2008 legten alle verbliebenen 3 Tiere eine Futterpause ein und waren durch nichts zur Aufnahme von Nahrung zu bewegen
.
Ab anfang Oktober frassen alle 3 Tiere plötzlich wieder wie auf Kommando und mit der gewohnten Gier.
Das vorläufig letzte Ereignis war leider eine Ablage von 11 unbefruchteten Eiern durch eins der Weibchen Ende Oktober.

 
 
 
 
 
 
David, P., Vogel, G. & N. Vidal (2003): On Trimeresurus fasciatus (Boulenger, 1896) (Serpentes: Crotalidae), with a discussion on its relationships based on morphological and molecular data. - The Raffles Bulletin of Zoology, Singapore 51 (1): 149-157